Auf ein Wort – zum Freitag

Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Psalm 111,10

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mich mit diesem Bibelspruch schwergetan habe. Von meinem Patenonkel bekam ich ein Buch geschenkt und vorne drin hatte er eine Widmung hineingeschrieben und diesen Bibelvers zitiert. Ich fragte mich: „Was soll das mit der Furcht des Herrn?“ Ich sah keinen Grund, mich vor Gott zu fürchten und dass aus der Furcht was Gutes kommen sollte, konnte ich mir auch nicht vorstellen.

Es liegt alles am Verständnis des Wortes „Furcht“. Wenn wir die alte Lutherübersetzung nur etwas verändern und statt „Furcht“ „Ehrfurcht“ lesen, dann wird es besser verständlich. Hier ist von Achtung die Rede, von Respekt vor Gott, vielleicht auch von Verehrung. Aber wir sollen nicht vor Gott zittern.

Jakob hat sich diesen Psalmvers zu seinem Konfirmationsspruch gemacht. In den Psalmen wird oft von Weisheit gesprochen. Weisheit bewährt sich im Denken, Reden und Tun. Es gilt im Leben, eine weise, sinnvolle Erkenntnis zu erlangen, dazu sollte ein weises, überlegtes eigene Wort kommen und ein entsprechendes, weises und dem Denken und Reden angemessenes Tun. Alles zusammen macht ein Stück Lebensweisheit aus. Das wünsche ich Jakob für seinen Lebensweg.

Bleibt gesund!

Herzlichst Ihr Pfarrer Lutz Martini

Grafik: Pfeffer
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