An(ge)dacht

Immer im Aufbruch - Gemeinde auf dem Weg

Lass den Herrn deinen Weg bestimmen! Vertrau auf ihn! Er wird es schon machen. Psalm 37,5

In unserer Kirchengemeinde hat sich in diesem Jahr einiges getan. Vor den Sommerferien gedachten wir der 50-jährigen Grundsteinlegung des Gemeindehauses Sandheide. Und nach den Sommerferien haben wir meinen lieben Kollegen Volker Horlitz in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet – nach 34 Jahren in unserer Gemeinde. Anfang Juni hat sich unsere neue Pfarrerin Laura Kadur in einem Probegottesdienst vorgestellt.

Aufbruch – das hat immer zwei Seiten, finde ich. Da ist die eine Seite, die sich freut, in etwas Neues, Unbekanntes und Spannendes aufzubrechen.

Und da ist die andere Seite, der die alte Situation eigentlich ganz gut gefallen hat – aber die auch weiß, dass es leider so nicht bleiben kann.

Der Apostel Paulus beschreibt im Korintherbrief Gemeinde als etwas »nicht Statisches« (1. Korinther 3, 9-11 in Auswahl):
»Es ist also Gottes Werk, an dem wir mitarbeiten – und ihr seid Gottes Bauwerk. Als erfahrener Bauleiter habe ich das Fundament gelegt. Jetzt baut ein anderer darauf weiter.«

Gemeinde ist immer in Bewegung, immer der Veränderung der jeweiligen Zeit unterworfen, abhängig von den Menschen, die sich einbringen, engagieren, mitarbeiten. Jeder bringt andere Ideen ein, die Angebote wandeln sich im Laufe der Jahre.

Somit könnte man sagen, wir als Kirche sind immer im Aufbruch. Wir haben immer neue Projekte, die wir beginnen, und alte, die wir pflegen. Das war immer so und das wird auch immer so sein. Paulus schreibt weiter: »Aber jeder muss aufpassen, wie er weiterbaut. Denn niemand kann ein anderes Fundament legen als das, das schon gelegt ist. Und das ist Jesus Christus.«

Wir als Gemeinde brechen immer neu auf – immer wieder von dem Fundament, weswegen wir zusammen kommen – in unseren Gottesdiensten, in unseren Gruppen und Kreisen. Jesus Christus verbindet uns – egal, in welche Richtung wir mit einer neuen Idee aufbrechen.
Bleiben Sie behütet.

Ihr Gabriel Schäfer

Zusammen mit der katholischen Gemeinde St. Franziskus Hochdahl wird es ab jetzt an jedem Wochenende einen Wochen-Impuls geben, gestaltet von den Seelsorgeteams der beiden Gemeinden. Eine tolle Idee und ein neues Stück gelebte Ökumene hier in Hochdahl. Hier finden Sie die Impulse der letzten Zeit.

Jahreslosung 2023

Jahreslosung 2023
Verlag am Birnbach - Motiv von Stefanie Bahlinger, Mössingen

Mit der diesjährigen Jahreslosung lernen wir nicht nur einen Bibelvers kennen, sondern erfahren eine komplette Familiengeschichte, bei der es, typisch Bibel, doch sehr „menschelt“. Es geht um die beiden alten Eheleute Sara und Abraham. 10 Jahre leben sie schon im verheißenen Land, aber der verheißene Nachkomme läßt immer noch auf sich warten. Sara kann aber nicht mehr warten. Sie ergreift die Initiative und fädelt ein Stelldichein mit ihrer Sklavin Hagar und Abraham ein. Hagar soll als Leihmutter den ersehnten Sohn auf die Welt bringen. Unüblich war das damals nicht, aber es ergeben sich schwierige Konstellationen.

Die schwangere Hagar verhält sich anders, selbstbewußter und das mißfällt Sara. Bevor sie aber ihre Sklavin weiter mobben kann, flieht Hagar. Sie weiß nicht wohin, weiß nicht wie es weitergehen soll, kann sich kaum vorstellen, dieses Kind zu bekommen. In dieser ausweglosen Lage (Abraham hat sich, feige und hilflos, wie er war, kein bißchen für sie eingesetzt) geschieht etwas unerwartetes: „Der Engel des Herrn fand sie in der Wüste“.

Rechnen wir noch mit Engeln, mit Wundern ?. Dieser Engel fragt Hagar so ganz normal umgangssprachlich:“ Wo kommst Du her und wo gehst Du hin ?“ Kann das einfach ein Beduine gewesen sein, der da des Wegs kam – oder ist eine Nachbarin ihr nachgegangen, weil sie ahnte, wie schwierig es für Hagar war.? Hagar fühlt sich endlich wahrgenommen, und nun redet der „Engel“ von der Zukunft ihres Sohnes und sagt auch noch, welchen Namen sie ihm geben soll . “ Ismael „- Gott hat gehört.

Ja , Ismael wird genauso ein Kind der Verheißung sein, wie 14 Jahre später Saras Sohn Issak. Hagar ist gestärkt, sie kann sich wieder aufrichten, kann zurückgehen, aber nicht ohne dem Boten Gottes, in dem sie Gott selbst erkennt, einen Namen zu geben: El Roi ,“Gott, der mich sieht“. Lassen wir uns in diesem Jahr anschauen von Gott und übersehen wir nicht unsere Mitmenschen in Freud´ und Leid.

Wie die Geschichte weitergeht können Sie nachlesen in den Kapiteln 1. Mose 16/ 1. Mose 21 und 1. Mose 25 ( Ismael und Isaak begraben zusammen ihren Vater Abraham ).

Pastorin Lieselotte Rönsch