An(ge)dacht
Du bist ein Gott der mich sieht

Mit der diesjährigen Jahreslosung lernen wir nicht nur einen Bibelvers kennen, sondern erfahren eine komplette Familiengeschichte, bei der es, typisch Bibel, doch sehr »menschelt«. Es geht um die beiden alten Eheleute Sara und Abraham. Zehn Jahre leben sie schon im verheißenen Land, aber der verheißene Nachkomme lässt immer noch auf sich warten.
Sara kann aber nicht mehr warten. Sie ergreift die Initiative und fädelt ein Stelldichein mit ihrer Sklavin Hagar und Abraham ein. Hagar soll als Leihmutter den ersehnten Sohn auf die Welt bringen. Unüblich war das damals nicht, aber es ergeben sich schwierige Konstellationen.
Die schwangere Hagar verhält sich anders, selbstbewusster und das missfällt Sara. Bevor sie aber ihre Sklavin weiter mobben kann, flieht Hagar. Sie weiß nicht wohin, weiß nicht, wie es weitergehen soll, kann sich kaum vorstellen, dieses Kind zu bekommen.
In dieser ausweglosen Lage (Abraham hat sich, feige und hilflos, wie er war, kein bisschen für sie eingesetzt) geschieht etwas Unerwartetes: »Der Engel des Herrn fand sie in der Wüste«.
Rechnen wir noch mit Engeln, mit Wundern? Dieser Engel fragt Hagar so ganz normal umgangssprachlich: »Wo kommst Du her und wo gehst Du hin?« Kann das einfach ein Beduine gewesen sein, der da des Weges kam – oder ist eine Nachbarin ihr nachgegangen, weil sie ahnte, wie schwierig es für Hagar war?
Hagar fühlt sich endlich wahrgenommen, und nun redet der »Engel« von der Zukunft ihres Sohnes und sagt auch noch, welchen Namen sie ihm geben soll . »Ismael«- Gott hat gehört.
Ja, Ismael wird genauso ein Kind der Verheißung sein, wie 14 Jahre später Saras Sohn Isaak.Hagar ist gestärkt, sie kann sich wieder aufrichten, kann zurückgehen, aber nicht ohne dem Boten Gottes, in dem sie Gott selbst erkennt, einen Namen zu geben: El Roi, »Gott, der mich sieht.«
Lassen wir uns in diesem Jahr anschauen von Gott und übersehen wir nicht unsere Mitmenschen in Freud und Leid.
Wie die Geschichte weitergeht, können Sie nachlesen in den Kapiteln 1. Mose 16/ 1. Mose 21 und 1. Mose 25 (Ismael und Isaak begraben zusammen ihren Vater Abraham).
✏ Pastorin Lieselotte Rönsch
Zusammen mit der katholischen Gemeinde St. Franziskus Hochdahl wird es ab jetzt an jedem Wochenende einen Wochen-Impuls geben, gestaltet von den Seelsorgeteams der beiden Gemeinden. Eine tolle Idee und ein neues Stück gelebte Ökumene hier in Hochdahl. Hier finden Sie die Impulse der letzten Zeit.
Jahreslosung 2023

Mit der diesjährigen Jahreslosung lernen wir nicht nur einen Bibelvers kennen, sondern erfahren eine komplette Familiengeschichte, bei der es, typisch Bibel, doch sehr „menschelt“. Es geht um die beiden alten Eheleute Sara und Abraham. 10 Jahre leben sie schon im verheißenen Land, aber der verheißene Nachkomme läßt immer noch auf sich warten. Sara kann aber nicht mehr warten. Sie ergreift die Initiative und fädelt ein Stelldichein mit ihrer Sklavin Hagar und Abraham ein. Hagar soll als Leihmutter den ersehnten Sohn auf die Welt bringen. Unüblich war das damals nicht, aber es ergeben sich schwierige Konstellationen.
Die schwangere Hagar verhält sich anders, selbstbewußter und das mißfällt Sara. Bevor sie aber ihre Sklavin weiter mobben kann, flieht Hagar. Sie weiß nicht wohin, weiß nicht wie es weitergehen soll, kann sich kaum vorstellen, dieses Kind zu bekommen. In dieser ausweglosen Lage (Abraham hat sich, feige und hilflos, wie er war, kein bißchen für sie eingesetzt) geschieht etwas unerwartetes: „Der Engel des Herrn fand sie in der Wüste“.
Rechnen wir noch mit Engeln, mit Wundern ?. Dieser Engel fragt Hagar so ganz normal umgangssprachlich:“ Wo kommst Du her und wo gehst Du hin ?“ Kann das einfach ein Beduine gewesen sein, der da des Wegs kam – oder ist eine Nachbarin ihr nachgegangen, weil sie ahnte, wie schwierig es für Hagar war.? Hagar fühlt sich endlich wahrgenommen, und nun redet der „Engel“ von der Zukunft ihres Sohnes und sagt auch noch, welchen Namen sie ihm geben soll . “ Ismael „- Gott hat gehört.
Ja , Ismael wird genauso ein Kind der Verheißung sein, wie 14 Jahre später Saras Sohn Issak. Hagar ist gestärkt, sie kann sich wieder aufrichten, kann zurückgehen, aber nicht ohne dem Boten Gottes, in dem sie Gott selbst erkennt, einen Namen zu geben: El Roi ,“Gott, der mich sieht“. Lassen wir uns in diesem Jahr anschauen von Gott und übersehen wir nicht unsere Mitmenschen in Freud´ und Leid.
Wie die Geschichte weitergeht können Sie nachlesen in den Kapiteln 1. Mose 16/ 1. Mose 21 und 1. Mose 25 ( Ismael und Isaak begraben zusammen ihren Vater Abraham ).
Pastorin Lieselotte Rönsch