Talar, Stola und Beffchen – Amtstracht in unseren Gottesdiensten

Der Talar
Der Talar (von talaris vestis = knöchellanges Gewand) ist die schwarze Amtstracht von Pfarrerinnen und Pfarrern. Er ist keine liturgische Kleidung im eigentlichen Sinne, sondern Amtskleidung die ursprünglich sogar Ausgehkleidung war.
Je nach Landeskirche gibt es Unterschiede, mit Stehkragen (vor allem im Norden) oder mit Samtbesatz (z. B. in Bayern). Zum Talar wird ein Beffchen getragen, in manchen Regionen auch eine Halskrause. In Hochdahl gehört zusätzlich eine Stola in der liturgischen Farbe des Kirchenjahres dazu.
Der Talar wurde 1811 per Kabinettsorder von König Friedrich Wilhelm III. eingeführt und zwar für Geistliche, Richter und königliche Beamte. Seither ist er die übliche Amtstracht evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland.
Die Schlichtheit des schwarzen Talars betont den verkündigenden Charakter des evangelischen Gottesdienstes. Das Wort Gottes steht im Mittelpunkt, die Person der Liturgin oder des Liturgen tritt zurück.
💡 Wussten Sie schon?
Die Knöpfe eines klassischen preußischen Talars entsprechen den sieben Bitten des Vaterunsers. Beim Anziehen konnte der Pfarrer in Gedanken das Gebet mitsprechen.
Die Stola
Die Stola ist ein langes, schmales Schulterband. Ihre Farbe entspricht dem Kirchenjahr, genauso wie die Paramente an Altar und Kanzel.
Seit Ostern 2005 wird die Stola in den liturgischen Farben auch in Hochdahl regelmäßig getragen.
Das Beffchen
Zum Talar gehört traditionell das weiße Beffchen. Es gibt je nach Konfession verschiedene Formen:
- lutherisch: offen
- uniert: halb offen
- reformiert: geschlossen
So verrät die Form des Beffchens ein Stück kirchlicher Tradition.
Talar, Stola und Beffchen sind mehr als Gewänder. Sie machen sichtbar, dass im Gottesdienst etwas Besonderes geschieht, und erinnern an die lange Tradition evangelischer Liturgie.
