»Ich bin die Neue – Ich komme jetzt öfter«

Pfarrerin Laura Kadur
Pfarrerin Laura Kadur

»Ich mag an meinem Beruf als Pfarrerin, dass er so bunt und abwechslungsreich ist.«

Noch ganz erfüllt vom Probegottesdienst am 4. Juni und dem Ergebnis des Wahlgottesdienstes am 19. Juni schreibe ich Ihnen diese Zeilen als zukünftige und neue Pfarrerin Ihrer/unserer Gemeinde in Hochdahl.

Was sollten Sie von mir wissen?

Mein Name ist Laura Kadur. Ich bin 39 Jahre alt und komme gebürtig aus Essen. Nach meinem Abitur im Jahr 2003 absolvierte ich eine Ausbildung zur Krankenschwester am Universitätsklinikum Essen. Nach Abschluss der Ausbildung arbeitete ich dort bis 2012 im Fachbereich der Neurologie und wechselte dann nochmals für 2 Jahre die Arbeitsstelle, um in einem Seniorenheim pflegerisch tätig zu sein. Die Arbeit als Krankenschwester hat mir immer großen Spaß gemacht, und ich bin ehrlich: Manchmal fehlt es mir auch ein ganz kleines bisschen.

Pfarrerin mit Leib und Seele

Allerdings bin ich mittlerweile sehr passionierte Theologin und Pfarrerin mit Leib und Seele. Als ich 2010 anfing Evangelische Theologie zu studieren, war dies erst einmal aus einem wissenschaftlichen Interesse heraus: Ich wollte meinem Glauben »auf die Schliche« kommen und schlussendlich auch ein bisschen mehr verstehen, was (für mich) die Welt im Innersten zusammenhält. Diese Frage führte mich während meiner 12 Semester an die Hochschulen Wuppertal, Bochum, Heidelberg und Bonn.

Vakanzvertreterin in Wesseling

Nach dem Studium und dem 1. Theologischen Examen im Herbst 2016 begann ich mein Vikariat und war zuerst in Radevormwald und später in Wuppertal. Als ich mein 2. Theologischen Examen im Frühjahr 2019 erfolgreich hinter mich gebracht hatte, fing ich meinen Probedienst in Köln-Weiden (also im Wilden Westen von Köln) an.

Dort blieb ich zwei Jahre und im Jahr 2021, nachdem ich auch den Probedienst gesegnet abgeschlossen hatte, wechselte ich als Vakanzvertreterin in die Evangelische Kirchengemeinde nach Wesseling. Dort arbeitete ich die vergangenen zwei Jahre, bis ich mich entschied, dass ich nicht in Wesseling bleiben wollte, sondern wieder etwas »näher« in Richtung Heimat zurückwollte.

»Kirche im WDR« und Gottesdienstcoach

Neben meiner gemeindlichen Tätigkeit arbeite ich seit 2019 für das Radioformat »Kirche im WDR«. Zudem bin ich als Gottesdienstcoach und -beraterin und in der Theologischen Ausbildung von Vikaren und Prädikanten in der EKiR tätig. Wenn jemand neu anfängt, dann sind neben der Freude vielleicht auch ein paar Sorgen verbunden: Was erwartet uns? Wer ist diese Person? Wird das klappen mit ihr?

Erwartungen

Daher möchte ich Ihnen kurz erzählen, was ich an meiner Arbeit mag und was Sie erwarten können: Ich mag an meinem Beruf als Pfarrerin, dass er so bunt und abwechslungsreich ist. Kein Tag ist wie der andere, und keine Begegnung ist wie die andere. Kurzum: mit und für Menschen zu arbeiten, finde ich super. Ich nehme viel Erfahrung aus meinem ersterlernten Beruf mit und bin weiterhin der Ansicht, dass Heilung und Spiritualität untrennbar miteinander verbunden sind.

Was ich nicht mag

Was ich nicht so mag, ist, dass der »alte Kahn Kirche« manchmal so unbeweglich ist und alles so lange dauert. Mir ist klar, dass nicht alles jetzt, sofort und gleich passieren muss, aber ich wünsche mir eine flexible, weltoffene und zugewandte Kirche, die auf die Bedürfnisse der Menschen schaut und nicht nur »ihren Schuh durchdrückt«, weil das halt »schon immer so« gemacht worden ist.

Kreative Gottesdienste

Was ich richtig gut kann, sind Gottesdienste und kreativ sein. Ich probiere gerne neue Formate in der Gemeindearbeit aus, feiere aber genauso gerne klassische Gottesdienste am Sonntag. Ich liebe es, mir Angebote für Erwachsene auszudenken, die ich – im besten Fall – gerne mal mit Ihnen zusammen ausprobieren will. Und ich bin durch mein »wildes Aussehen« (ich meine, haben Sie schon mal eine so offensichtlich tätowierte Pfarrerin gesehen?) richtig gut darin, auch die Menschen anzusprechen, die mit »Kirche« oder gemeindlichem Leben nicht mehr so viel anfangen können.

Namensgedächtnis

Was mir schwer fällt: Ich kann mir wirklich ganz schlecht Namen merken, dafür habe ich ein super Gesichtergedächtnis. Daher sehen Sie es mir nach, wenn ich Sie zwar grüße, aber noch einmal nach Ihrem Namen fragen muss.

Fazit

Alles in allem kann ich festhalten: Ich konnte in den letzten Jahren viele unterschiedliche und inspirierende Eindrücke sammeln, die ich nun gerne mit Ihnen gemeinsam teilen und weiterentwickeln würde. Ich freue mich sehr über die Wahl in Hochdahl, weil es auch für mich heißt, dass ich eben genau so gewollt bin, wie ich bin. Das erlebe ich schon jetzt als große Wertschätzung und Segen. Darüber hinaus freue ich mich auf spannende Begegnungen und offene Gespräche. Dadurch, dass ich gebürtig aus dem »Ruhrpott« komme, mag ich klare Ansagen und Ehrlichkeit im Umgang miteinander.
Und wenn Sie nach dieser Selbstvorstellung noch eine Frage haben, die Ihnen unter den Nägeln brennt, dann fragen Sie, denn ich bin ja jetzt öfter hier. Ob ich dann auf alles eine Antwort habe, finden wir dann zusammen heraus.

Ich grüße Sie freundlich und sage bis bald.

Ihre (neue) Pfarrerin Laura Kadur.

Pfarrerin Laura Kadur hat ihren Dienst am 1. September aufgenommen. Sie wird im Gottesdienst am 1. Advent, den 3. Dezember, um 15 Uhr im Paul-Schneider-Haus in ihr Amt eingeführt.

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