Eine Art Tagebuch I

Notizen, Gedankensplitter, Begegnungen und Ermutigungen aus nun mehr 2 Monaten Ausnahmezustand

Lange habe ich kein Tagebuch mehr geschrieben, aber vielleicht ging es Ihnen ähnlich. Die letzten Wochen waren so andersartig als der normale Alltag, dass es einen dazu drängt etwas aufzuschreiben, bedenkenswertes festzuhalten. In loser Folge möchte ich Sie gerne an meinen Aufzeichnungen teilhaben lassen:Mitte März: Komisch, schon seit zwei Wochen habe ich so ein beklemmendes Gefühl, keiner weiß, was auf einen zukommt.

Bei der Vorbereitung eines Gottesdienstes (im Nachhinein stellte sich heraus, das wird der letzte für längere Zeit gewesen sein) kommen mir lauter alte Choräle in den Sinn, die meiner Großmutter wichtig waren. Manche stehen gar nicht mehr in unserem aktuellen Gesangbuch, ich finde sie in der Vorgängerausgabe: Da gibt es noch die Rubrik „Gottvertrauen, Kreuz und Trost“ – mit über 30 Chorälen ein großes Kapitel. Jetzt heißt diese Rubrik „Angst und Vertrauen“ und etliche altmodische Texte fehlen. Aber ich frage mich, wo ist Gott geblieben und wo der Trost? Das Lied „In allen meinen Taten“ habe ich dann öfters für mich, oder mit meiner Mutter am Telefongesungen. Dieses Lied und der Psalmvers, der im alten Gesangbuch als Überschrift steht, haben meine Oma durchs Leben getragen.

Bleiben Sie vertrauensvoll und zuversichtlich.
Ihre Pastorin Lieselotte Rönsch

Der Psalm aus dem Gesangbuch: Psalm 27,1: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten, Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen“

Grafik: Pfeffer
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