Wasser ist ein kostbares Gut

Rhein in Düsseldorf

Anfang der Woche war ich mit meinen Kindern auf einem Wasserspielplatz. Doch an Stelle von dem sonst üblichen vielen Matsch gab es dort nur trockenen Sand und ein dünnes Rinnsal, das sich nur mit viel Mühe aus der Pumpe herauslocken lies.

Dieses traurige Bild passt zu unserer aktuellen Situation. Der Pegelstand des Rheins erreicht Niedrigwerte im Rekordbereich. Schiffe können nicht mehr voll beladen werden und in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens erfahren wir, wie viele Waren sonst über das Wasser transportiert werden. Das geht so weit, dass Güterzüge bald Vorrang vor Personenzügen haben sollen.

Wasser ist ein kostbares Gut. Bisher war es in unseren Breitengraden allerdings noch selten so knapp wie dieser Tage. Wer derzeit auf einem Friedhof spazieren geht und dort ein frisch ausgehobenes Grab sieht, erschrickt, bis in welche Tiefe der Boden knochentrocken ist.

Noch vor einem Jahr hat das Wasser auch bei uns gezeigt, welche Macht es auf der anderen Seite über uns hat, wie eine Flut in kürzester Zeit Straßen und Häuser zunichte machen kann.

Wasser hat eine zerstörerische Kraft, sowohl dann, wenn es im Übermaß auftritt wie auch dann, wenn es fehlt. Und umgekehrt sind Mensch und Natur dringend auf Wasser angewiesen. Der Mensch besteht zu ca. 80% aus Wasser. Ein Kommentar bezeichnete vor einiger Zeit den Menschen als „Gurke mit Gefühlen“.

Die Bezeichnung der Christinnen und Christen als „Gottes geliebte Gurkentruppe“ ist seit dem Abschlussgottesdienst des Kirchentags in Dortmund im Sommer 2019 ein bekannter Ausdruck. Der Ausdruck „Gurkentruppe“ ist hier liebevoll zu verstehen: Gott liebt uns – aber er weiß, dass wir nicht perfekt sind.

Er sieht, dass wir mit Blick auf den Klimawandel kaum einen Blumentopf gewonnen haben – er sieht aber auch jeden Versuch, den jede*r Einzelne unternommen hat und unternimmt, um zu retten, was noch zu retten ist.

Ihr Gabriel Schäfer

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