Das Suchthilfe BIZ bedankt sich für die Unterstützung der Angebote für Suchtkranke und deren Angehörige. Auch 2020 haben uns die Geldmittel der Stiftung der Evangelischen Kirchengemeinde Hochdahl wieder in verschiedenen Arbeitsbereichen geholfen.
So können wir nun in unserer Beratungsarbeit sogenannte KOF-Figuren einsetzen. Dies sind Holzfiguren, die verschiedene Menschentypen oder auch emotionale Befindlichkeiten sichtbar machen. Mithilfe der Figuren können die Ratsuchenden zum Beispiel ihre eigene Familie sichtbar werden lassen. Sie platzieren die einzelnen Figuren und es entsteht Bewusstheit. So kann möglicherweise die Funktion von Alkohol in der Familienstruktur erkannt werden. In einem nächsten Schritt entwickeln die Klienten alternative Umgangsformen, die sie am Modell erproben können.
In der Gruppenarbeit nutzen die TeilnehmerInnen die Figuren unter anderem um Konfliktsituationen darzustellen und deren Auswirkungen auf den/die Einzelnen zu erkennen. Die Gruppe schaut gemeinsam auf die Situation und erarbeitet spielerisch neue Möglichkeiten zur Konfliktlösung.
In unserer Angehörigengruppe ging es 2020 immer wieder darum, eigene Bedürfnisse zu formulieren und diese in den Vordergrund zu holen. Für die meisten Angehörigen unserer Gruppe ist dies ungeheuer schwer und bedarf einer langen Zeit der Unterstützung. Die Teilnehmer sind durch ihre emotionale Bindung sehr stark mit dem Leid des Abhängigkeitskranken verbunden. Häufig ist der von einer Abhängigkeit betroffene Ehepartner noch nicht behandlungsbereit. Dies führt zu einer zunehmenden sozialen Isolation und Vereinsamung des Angehörigen. In diesem Zusammenhang hat die Corona Pandemie zu einer weiteren Verschärfung der individuellen Situation geführt. Umso wichtiger wurde der Kontakt der Angehörigen mit unserer Beratungsstelle und die Kontakte untereinander. Ein geplanter gemeinsamer Ausflug konnte dieses Jahr leider nicht stattfinden. Als Symbol für die Selbstachtsamkeit konnten wir auf einer kleinen Vorweihnachtsfeier Weihnachtssterne an die Teilnehmenden verschenken. Unser Ziel für 2021 ist, den geplanten Ausflug nachzuholen.
Das Jahr 2020 war auch für das Café BIZ ein besonderes Jahr. Obwohl wir den Cafébetrieb aufgrund der Corona-Pandemie im März und im Dezember kurzzeitig schließen mussten, konnten wir einige der geplanten Feste und Aktivitäten realisieren. So fanden beispielsweise am 2. Januar unser Neujahrsfrühstück und am 20. Februar unsere jährliche Karnevalsfeier mit Brunch statt, zu denen wir unsere Besucher einluden. Zuletzt konnte am 10. Dezember auch unsere besinnliche Weihnachtsfeier mit einem gemeinsamen Festessen stattfinden. Ein gemeinsamer Adventskalender begleitete uns in der Vorweihnachtszeit. Dank Ihrer Unterstützung können wir diese Feiern kostenfrei anbieten, so dass sie unabhängig von der persönlichen finanziellen Situation angenommen werden können.
Viele unserer geplanten Aktivitäten konnten aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Stattdessen haben wir dafür gesorgt, Begegnungen und Freizeitangebote auch weiterhin möglich zu machen. So haben wir während der Schließung gemeinsame Spaziergänge im Neandertal und telefonische Kontakte angeboten. Nach der Umsetzung geforderter Hygienestandards (Abstandsgebote, Händedesinfektion) konnten dann nach Wiedereröffnung auch unser beliebtes Frauenfrühstück und Bingo- und Kaffee/Kuchen-Nachmittage stattfinden. Hierzu wurden neue Gesellschaftsspiele angeschafft.
In unserer Arbeit werden wir durch ein Team ehrenamtlich tätiger Mitarbeiter tatkräftig unterstützt. Diese spenden Freizeit und Einsatz für die Gemeinschaft. Für diesen unentgeltlichen Einsatz bedankten wir uns an Geburtstagen und zu Weihnachten mit Gutscheinen und kleinen Geschenken.
Sollten Sie Interesse an unserem Angebot haben, laden wir Sie ein, sich persönlich zu informieren. Die Mitarbeitenden im Café sind unter der Telefonnummer ☏ 47974 erreichbar, die Beratungsstelle unter ☏ 47171.
Herzliche Grüße,das Team des Suchthilfe BIZ