Wir sind da und hören zu!

Aus der Reihe »Die Kirche und das liebe Geld«

Unser Redaktionsmitglied Dorothea Pfeifer sprach mit Bettina Grünewald von der Ehe, Familien- und Lebensberatungsstelle für den Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann. Die Themenreihe »die Kirche und das liebe Geld« wird damit fortgesetzt. Denn auch diesen wichtigen Bereich unterstützen Sie durch die Entrichtung der Kirchensteuer. Vielen Dank dafür.
Bettina Grünewald, Leiterin der evangelischen Ehe-, Familien-, Lebensberatungsstelle
Bettina Grünewald, Leiterin der evangelischen Ehe-, Familien-, Lebensberatungsstelle

Wir sind da und hören zu. Das ist das Motto der Evangelischen Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle, die sich in Alt-Erkrath neben dem Haus Bavier an der Bahnstraße befindet. Fünf Berater*innen mit unterschiedlichen Aus- und Weiterbildungen bilden dort ein multiprofessionelles Team und betreuen jährlich über 200 Klienten mit den Schwerpunkten Ehe-/Paarberatung, Lebensberatung, Erziehungsberatung, Beratung bei Trennung und Scheidung. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt bei der Beratung Erwachsener, kooperiert wird aber auch mit der Jugendhilfe im Haus, die Unterstützung für Familien aus Erkrath anbietet und auch mit Kindern arbeitet.

Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie, in denen sich Familien, Alleinlebende und Paare seit Wochen vor besondere Herausforderungen gestellt sehen, erfüllt die Beratungsstelle eine wichtige Aufgabe. Einige fühlen sich einsam und vermissen ihre Freunde und Angehörigen. Andere plagen ­existenzielle oder gesundheitliche Sorgen. Familien müssen Arbeit, Betreuung und Beschulung der Kinder, Haushalt und Einkauf stemmen. Viele haben das Gefühl, nicht allen Anforderungen gerecht zu werden. Es kommt vermehrt zu Auseinandersetzungen und Streit. Die Nerven liegen blank und der gewohnte Ausgleich fehlt. Die Energiereserven sind aufgebraucht.

Bettina Grünewald, die Leiterin der Beratungsstelle, erklärt: »Manchmal hilft es, wenn einfach jemand zuhört. Manchmal braucht es jemanden, mit dem man Lösungsmöglichkeiten suchen und entwickeln kann. Wir können berichten, dass wir bereits gute Erfahrungen mit neuen Beratungsansätzen gemacht haben. Wir haben umgedacht und gehen neue Wege. Von Fall zu Fall entscheiden wir, in welcher Form wir unsere Hilfe anbieten.

Unsere telefonische Beratung wird gut angenommen und als große Unterstützung und Entlastung empfunden«. Doch nicht nur telefonische Kontakte sind möglich. Persönliche Gespräche finden unter Einhaltung der Hygienevorschriften und Abstandsregeln in der Beratungsstelle statt. Neuerdings werden auch Videoberatungen angeboten, berichtet Frau Grünewald.

Die Erstkontaktaufnahme ist zurzeit nur telefonisch oder per Email möglich. »Wir bemühen uns, einen Termin in den ersten vierzehn Tagen anzubieten, was auch von der Flexibilität der Ratsuchenden abhängt«, betont Frau Grünewald. »Die Einzelberatung dauert 50 Minuten, die Paarberatung 80 Minuten. Wie viele Beratungseinheiten wahrgenommen werden, ist von der Art des Problems abhängig.

Manche Fragen sind schon nach ein bis zwei Sitzungen geklärt, andere brauchen mehr Zeit. Im Durchschnitt dauert eine Beratung zwischen fünf und zwanzig Stunden«. Wichtig ist allen Berater*innen, den Klienten einen Raum und Rahmen zu bieten, um eigene Lösungswege zu finden und einen anderen Blickwinkel auf die Themen zu ermöglichen. Oft hilft auch das wertfreie neutrale Zuhören und die »richtigen« Fragen, gibt Frau Grünewald zu bedenken.

Alle Anliegen werden ernst genommen, die Klienten werden in ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt, damit sie ihre Themen und Probleme angehen können.

Als Teil der Diakonie im Kirchenkreis orientieren sich die Berater*innen bei ihrer Arbeit am christlichen Menschenbild, sind aber offen für alle Personengruppen, unabhängig vom religiösen Hintergrund. Sie arbeiten mit hohen fachlichen Standards und stehen in engem Austausch mit der Hauptstelle in Düsseldorf.

Finanziert wird die Arbeit der Evangelischen Beratungsstelle durch Landesmittel, den Kreis Mettmann, die Diakonie im Kirchenkreis und somit auch aus Kirchensteuermitteln. Die Stiftung unserer Gemeinde hat ebenfalls schon Projekte der Beratungsstelle unterstützt. Die Beratung ist kostenlos, jede Unterstützung der Arbeit in Form einer Spende aber sehr willkommen.

Nach oben scrollen