Danke

Alles ist anders – doch irgendwie und irgendwo ist daran auch etwas Gutes zu finden. Dafür sage ich »Danke«!

Danke

Ich denke zurück an die letzten Monate und wie die Coronapandemie unser aller Leben mitbestimmt und verändert hat. An der schrecklichen Krankheit, die alle Erdteile erfasst hat und die so vielen Menschen das Leben gekostet hat, ist natürlich nichts Gutes zu finden. Das ist einfach nur schrecklich. Die meisten Menschen sind zum Glück nicht von der durch den Virus ausgelösten Krankheit betroffen gewesen, aber alle haben erlebt, wie die Beschränkungen im alltäglichen Leben unser Miteinander, unser Konsumverhalten und unser Denken und Handeln stark beeinträchtigt haben. Dass dadurch die Pandemie in unserem Land eingedämmt wurde und das Gesundheitssystem nicht überfordert wurde, ist der Einsicht und Disziplin vieler Menschen zu danken. Der achtsame Umgang mit den Mitmenschen, die Bereitschaft zur Hilfe, zum Beispiel beim Einkaufen für gefährdete Menschen, waren so etwas von dem Guten, das in Folge der Pandemie unter uns entstand.

Ich bin dankbar für die vielen Initiativen und kreativen Aktionen, die das Aushalten der schwierigen Zeit leichter machten und hier und da ein Lächeln auf besorgte Gesichter zauberten. Hauskonzerte auf dem Balkon für alle Nachbarn, oder einfach das Glockenläuten unserer Kirchen waren Hoffnung machende Zeichen.

Martin Luther wird der Spruch zugeschrieben:

»Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.«

In Erinnerung an diesen Hoffnungssatz haben wir auf Initiative ökumenisch gesonnener, lieber Menschen neben dem Gemeindehaus Sandheide und neben der Heilig-Geist-Kirche je ein Apfelbäumchen in unserer unruhigen Zeit gepflanzt. Schon nächstes Jahr werden die kleinen Bäume Frucht tragen und mit ihrem Gedeihen auf eine lebenswerte Zukunft hinweisen. Auch dafür bin ich dankbar.

Corona hat auch den Rhythmus des Gemeindegrußes verändert. So halten Sie jetzt eine Sommer-/Herbstausgabe in der Hand. Der Herbst beschert uns zwei Feste, mit denen ich selbst Dank verbinde. Da ist der 1. Sonntag im Oktober, das Erntedankfest und dann am 31. Oktober das Reformationsfest.

Das Erntedankfest ist durch die schönen Gottesdienste im Bruchhausener Naturschutzzentrum in unserer Gemeinde mit vielen guten Erinnerungen verbunden. Wir machen uns bei diesem Fest in besonderer Weise deutlich, dass wir nur einen kleinen Teil unseres Daseins in den eigenen Händen halten. Wir vertrauen darauf, dass unsere leeren Hände immer wieder zur rechten Zeit gefüllt werden, dass Gott zu allem menschlichen Sorgen und Tun seinen Segen zu einem guten Gelingen dazu gibt.

Beim Reformationsfest danke ich gerne dafür, dass die Kirche(n) sich im Lauf der Jahrhunderte trotz vieler Fehler und Irrwege auch immer wieder erneuerungsfähig gezeigt hat. Das Reformationsfest mahnt uns, die Wurzeln unseres Glaubens nicht zu vergessen und danach zu fragen, wie wir den Glauben so bezeugen können, dass andere Menschen davon berührt werden und wir zugleich unsere Verantwortung für die Welt wahrnehmen.

Nun schreibe ich ein letztes Mal für die Gemeinde eine Andacht im Gemeindegruß. Nach 35 Jahren Dienst als Pfarrer in Hochdahl verabschiede ich mich damit auch auf diesem Weg. Eine Zeit lang habe ich selbst die Redaktion des Gemeindegrußes geleitet. Das ist lange her und auch der Gemeindegruß hat viel »Reformation« erlebt und gefällt mir heute besser denn je. Danke für alle Bemühungen, in ansprechender Weise durch den ins Haus gebrachten Gemeindegruß Kontakt zur Gemeinde zu halten, von der Erstellung bis zur Verteilung in die Briefkästen!

Danke sage ich auch für viele Begegnungen mit Menschen in den letzten 35 Jahren in Hochdahl. Ich habe Hochdahl immer als eine offene und aktive Gemeinde erlebt, in der Vieles möglich war, gerade auch durch die zahlreichen ehrenamtlich Mitarbeitenden.

Danke für gemeinsames Suchen nach dem Glauben, Danke für gemeinsame Wegstrecken und geteilte Hoffnung, Danke für Vergebung bei meinen Fehlern und Schwächen, Danke für so Vieles an ganz viele Menschen, die mir begegnet sind oder mich begleitet haben.

Danke an meine Frau (der Ausdruck »bessere Hälfte« trifft hier voll zu), Danke an meine Kinder und gute langjährige Freunde. Danke, dass Sie Teil unserer Gemeinde sind!

Behüte Sie Gott!
Ihr Pfarrer Lutz Martini

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