50 Jahre CVJM Hochdahl – ein Rückblick

Junge Familien vor der Autokirche (1969)
Junge Familien vor der Autokirche (1969)

Als wir uns am 23. Januar diesen Jahres bei der Mitgliederversammlung an den Gründungstag unseres Vereins, vor genau 50 Jahren, erinnerten, ahnten der Vorstand und die Mitglieder nicht im Entferntesten, dass das Jubiläumskonzert und auch der geplante Festgottesdienst wegen der Corona-Pandemie ausfallen würden.

Ja, das ist eine völlig neue Erfahrung, die wir jetzt alle durchleben. Gott möge uns helfen, uns beistehen und uns beschützen, dass wir alle unbeschadet diese unsicheren Zeiten überstehen. In den zurückliegenden fünf Jahrzehnten unseres Vereinslebens haben wir immer wieder Gottes Schutz und Hilfe und seine grenzenlose Liebe zu uns erfahren dürfen.

Angelockt durch die schönen Wohnungen, die hier in der »neuen Stadt im Grünen«, Ende der sechziger Jahre entstanden, zogen wir, drei junge Familien (Büscher, Heilein, Winkel) aus der Nachbarstadt Mettmann, hierher nach Hochdahl. Miteinander befreundet und schon erfahren in der Leitung von CVJM-Jugendkreisen suchten wir hier nach Gleichgesinnten. Mit dem Ehepaar Kindling, aus Velbert kommend, auch zur CVJM-Familie gehörend, freundeten wir uns rasch an und besuchten die Gottesdienste im Paul-Schneider-Haus.

Eine Kinderbetreuung während des Gottesdienstes, von uns angeregt und durchgeführt, wurde gerne von der Gemeinde und von den jungen Familien angenommen. Begrüßt haben wir dann die »Autokirche«, in Gestalt eines Autobusses, die im Jahre 1969 vom Volksmissionarischem Amt der Landeskirche, im Neubaugebiet an der Ecke Schildsheider/Hattnitter Straße, geparkt wurde.

Über den Besuch der Gottesdienste kamen wir schnell in Kontakt zu weiteren neuhinzugezogenen Familien. Der Wunsch, sich auch noch an einem Abend in der Woche zu treffen, verstärkte sich mehr und mehr und so wagten wir es, hier in Hochdahl, im Jahre 1970, einen CVJM zu gründen. Als Vorsitzenden wählten wir Friedhelm Büscher.
Nach anfänglichen Vorbehalten von Pfarrer Berchem, gelang uns sehr bald die Integration in die Kirchengemeinde Hochdahl. Selbstverständlich konnten wir unser erstes Jahresfest in den Räumlichkeiten des Paul-Schneider-Hauses feiern.

Auch die Mitarbeit im Presbyterium war willkommen. So wirkten von Anfang der 70er Jahre CVJM-Mitglieder im Gemeindevorstand mit. Über viele Jahre stellten Friedhelm Büscher, ­Werner ­Gigerich, Horst Mittmann, Erhard Reschke und Heinz Winkel ihre Mitarbeit in den Dienst der Kirchengemeinde. Darüber hinaus fanden sich Vereinsmitglieder bereit die Leitung einer Jungenjungschar und einer Mädchenjungschar zu übernehmen. Auch die »Teestubenarbeit« und die Fauenhilfe wurde mit getragen.

Die Mitarbeit bei den Gemeindefesten und später im Kirchenkaffee war selbstverständlich. Für zwei Jahre übernahm Horst Mittmann den Vorsitz im Presbyterium und unterrichtete ein Jahr lang Konfirmanden. Diese Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinde und CVJM war gut, war richtig und hat sich in all den Jahren bewährt. Folgerichtig wurden uns im neuerbauten Gemeindehaus in der Sandheide die passenden Räumlichkeiten zur Nutzung angeboten.

Diese sehr schön gestalteten Räume wurden eifrig genutzt. Bibel- und Gesprächsabende, Organisations- und Spielabende fanden im Monatsrhythmus statt. Über das Jahr gab es ein Familientreffen im Februar. Zu Pfingsten führten wir die sehr beliebte Pfingstfreizeit durch. Im Herbst lockte eine Radtour die Vereinsfamilie und Anfang Dezember freuten sich die Mitglieder und Gäste auf die Adventsfeier.

Die Ehepaare Büscher und Kahler zusammen mit ihren heranwachsenden Söhnen begannen im Jahre 1981 mit Blechblasinstrumenten zu musizieren. Aus diesem »Familienchor« erwuchs in den folgenden Jahren ein beachtlicher Posaunenchor. Anfangs unter der Leitung von Günter Nalik, dann Till Peter, später Heinz Schreyer und Ronald Büscher. Als besonderer Höhepunkt der ersten dreißig Jahre ist sicherlich neben den festlichen Jubiläumskonzerten, die Besuchsreise zu der Partnergemeinde in Stücken (Brandenburg) zu nennen.

Aktuell erlebt der Posaunenchor eine Blütezeit. Unter dem Dirigat von Jan Andrees und der tatkräftigen Unterstützung von Sabine Osthege, der CVJM-Vorsitzenden, und weiteren Chormitgliedern, werden Jungbläser geschult und dem Hauptchor zugeführt.

Als im Jahre 1993 das Lutherhaus in der Willbeck fertig gestellt wurde, lag der Gedanke nahe, dieses Haus auch mit Leben zu füllen. So nahm der von Horst Mittmann neu gegründete Männerkreis, neben anderen Gemeindegruppen, auch Besitz von den sehr schönen Räumlichkeiten. Männer, bereits im Ruhestand oder kurz davor, trafen sich nun regelmäßig an jedem vierten Mittwoch im Monat. Die Abende sind kurzweilig; angereichert mit interessanten Vorträgen. Hervor zu heben ist der Gottesdienst zur Adventszeit, den der Männerkreis jedes Jahr gestaltet. Seit dem Verkauf des Lutherhauses trifft sich der Männerkreis weiterhin im Gemeindehaus Sandheide. Seit dem Jahr 2013 leitet Henry Lich den Männerkreis.

So haben wir in den zurückliegenden fünfzig Jahren immer wieder Gottes Schutz und seine Güte erfahren. Darauf können wir vertrauen und uns verlassen. Auch in den kommenden Jahren. Mit seiner Hilfe und unter seinem Segen lasst uns mutig die nächsten Schritte tun.    ✏ Heinz Winkel

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