Eine Art Tagbuch III

Notizen, Gedankensplitter, Begegnungen und Ermutigungen aus nun mehr 2 Monaten Ausnahmezustand

Anfang April:

Wie geht Ostern ohne Gottesdienste? Ohh, wie vermisse ich diese unterschiedlichen Gottesdienste der Karwoche. Wie kann ich ohne sie klarkommen?

Sehr schade wahr ja schon, dass die Aufführung der Johannespassion durch unsere Hildener Kantorei verschoben wurde. Zum Glück klingen die Choräle noch in mir nach und ich singe viele Passionslieder – zum Beispiel beim Kartoffel schälen.

Die kurzen Online Gottesdienste helfen, so finde ich, nur wenig. Das Fehlen der Gemeinschaft wird einem dadurch nur noch mehr bewusst, die Sehnsucht nur noch größer. Am besten hilft mir dann raus in die Natur zu gehen – das darf man ja noch.

Also sind wir am Karfreitag statt in der Kirche in Himmelgeist am Rhein und ich werde sehr entschädigt und getröstet, durch wunderbare Ausblicke und wunderschönen Vogelgesang: Obwohl es noch sehr früh im Jahr ist, höre ich die ersten Nachtigallen, und dieser Gesang macht mich immer sehr glücklich. Und so wird dieser Tag für mich doch noch ein „guter Freitag“ – „Good Friday“, wie die Engländer den Karfreitag nennen.

Suchen und finden Sie etwas was Ihnen Trost und Zuspruch gibt, egal ob in den Medien oder in der Natur.

Ihre Pastorin
Lieselotte Rönsch

PS: Wie dichtet doch Martin Luther:

Die beste Zeit im Jahr ist mein,
da singen alle Vögelein
Himmel und Erde ist der voll
viel gut Gesang da lautet wohl
 
Voran die lieb Frau Nachtigall
mach alles fröhlich überall
mit ihrem lieblichen Gesang
drum muss sie haben ewig dankt.

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