Neues aus unserem Partnerkirchenkreis im Kongo

Nicht nur lange Kommunikationswege

Auch in (fast) jeder Ausgabe unseres Gemeindegrußes berichten wir über »Neues« aus unseren Partnerkirchenkreisen im Kongo. Unsere Informationen sind aktuell, auch wenn die Ereignisse schon Monate zurück liegen. Die Uhren im Kongo ticken anders, und nicht nur die Kommunikationswege sind lang.

Verlegen eines Fundaments
Verlegen eines Fundaments (c) AK-Kongo KKME
Unterwegs auf Nebensflüssen
Unterwegs auf Nebensflüssen
Die untätige Fähre
Die untätige Fähre

2018 war ein schwieriges Jahr. Ebola war in einigen Provinzen erneut ein Thema. Zudem warfen die Wahlen mit starken Unruhen und viel staatlicher Willkür und Gewalt schon lange ihre Schatten voraus. Kurz vor den Wahlen wurde das Internet im Land abgeschaltet und bisher nicht vollumfänglich wieder aktiviert. Kontakte zwischen hier und dort funktionieren am ehesten über Whatsapp, Mails kommen oft erst nach mehreren Versuchen an, größere Anhänge erschweren den Versand.

Safari Kanyena begleitet die Umsetzung der geplanten Projekte der Kongopartnerschaft vor Ort und treibt sie voran. Neben dem motivierenden Einfluss, den er auf die Menschen dort ausübt, gilt es immer wieder, unerwartete Hindernisse zu überwinden. So ist zum Beispiel seit Monaten in Itotela die Fähre über den Ruki defekt – die einzige Verbindung über den Fluss in weitem Umkreis und damit auch die Verbindung zwischen den beiden Kirchenkreisen Ingende und Dianga.

Von der Provinzhauptstadt Mbandaka kann man mit dem Auto – je nach Zustand der Straße – in etwa sechs Stunden nach Ingende gelangen. Mit der Fähre käme man in weiteren sechs Stunden nach Itotela im Kirchenkreis Dianga. Dort wurde 2017 die neue Gesundheitsstation eingeweiht. 2018 sollte ein Gebäude für Entbindungen hinzugefügt werden, aber ohne die Fähre ist es unmöglich, mit einem LKW das nötige Material herbeizuschaffen.

Um überhaupt dorthin zu gelangen, muss man mit einer Pirogge einen schmalen Nebenfluss des Ruki hinauffahren. Dieser schmale Fluss führt oft wenig Wasser und kann durch umgestürzte Bäume ganz blockiert werden. Bäume unter der Wasseroberfläche stellen tückische Hindernisse dar, die vor der Weiterfahrt zerkleinert werden müssen. »Statt einem, haben wir diesmal je zwei Tage für Hin- und Rückreise gebraucht«, berichtet Safari.

Man kann sich kaum vorstellen, wie es unter solchen Bedingungen gelingt, die Motivation der Bevölkerung zur Unterstützung des Projektes aufrecht zu erhalten. Safari schreibt dazu: »Meine Anwesenheit vor Ort zur Klärung der Situation war sehr wichtig für die Zusammenarbeit und die Akzeptanz der Projekte durch die Bevölkerung. Die Menschen konnten zu harter Arbeit aktiviert werden (…). Die Zeit für motivierende Zusammenkünfte und für die Überwachung der Arbeiten ist gut investiert.«

Im Juni sollte der Bau stehen – wir warten auf Nachrichten aus dem Kongo, aber das kann ja bekanntermaßen etwas dauern.

Kollekte

In unserem Kindergottesdienst sammeln wir jeden Sonntag für Projekte unserer Partnerkirchenkreise Longa und Dianga im Kongo.

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